Sie tragen schwarze Schnauzer zu platinblonden Perücken und nennen als ihre Lieblingsserie die 'Golden Girls', woraus sich bereits auf den ersten Blick schließen lässt, dass man es bei den drei Herren von CARACHO nicht mit Durchschnitts-Typen zu tun hat.
Mit "Lass uns Bambi spielen!" geht nun ab dem 3. Oktober das Debüt-Album der Hamburger Formation in den Verkauf und bestätigt dieses Bild völlig.
Stilistisch irgendwo zwischen Elektro, Punk und Hip Hop angesiedelt – Vergleiche mit The Prodigy, den frühen Ärzten und Fettes Brot drängen sich beim Hören geradezu auf - nehmen sich die drei Hanseaten offensichtlich selbst nicht allzu ernst, was sich bei den humorvollen Texten positiv bemerkbar macht und gute Laune verbreitet.
Vom Opener 'Schwarze Katze' an steigert sich der Party-Faktor der Platte stetig. Als besonders Party-tauglich macht sich dabei bemerkbar, dass die meisten der zehn durchweg tanzbaren Tracks ohne richtigen Break ineinander übergehen und somit keine unangenehme Stille-Sekunde den Bewegungsdrang unterbricht.
Als roter Faden zieht sich der Elektro-Background durch alle Tracks, der direkt in die Beine geht. Trotzdem kann man Dank E-Gitarre und Rap einen überwiegenden Teil der Songs nicht einfach in der Techno-Schublade einsortieren. Stattdessen ergibt sich ein außergewöhnlicher, energetischer Mix, der Fans verschiedener Genres für sich einnehmen dürfte.
So gemischt der musikalische Stil der verschiedenen Songs ist, so unterschiedlich sind auch die Texte.
Während 'Schwarze Katze' textlich recht simpel gehalten ist und in teilweise zweideutigen Versen mit dem Bild der Frau als Kätzchen kokettiert, erinnern die geschickten Reime von 'Ach, ich weiß auch nicht' inhaltlich an 'Jein', den Klassiker von Fettes Brot. Die aktuelle Single 'In Hamburg sagt man ja ja' erzählt von den Besonderheiten der Hanseaten und den Eingewöhnungsschwierigkeiten Zugezogener, während sich in 'Agathe Bauer' der potentielle One-night-stand als Transvestit entpuppt.
Alles in Allem ein außergewöhnliches Album mit hohem Spaßfaktor, das sowohl lange Autofahrten versüßen als auch die nächste Party aufzumischen vermag.
Tracklist:
- Schwarze Katze
- In Hamburg sagt man ja ja
- Bambi
- Bis einer heult
- Agathe Bauer
- Ach, ich weiß auch nicht
- Schwing dein Ding
- Sex, Drugs and Football
- Sucker
- Blues im Blut
Wer mehr über sie Hamburger erfahren möchte, sollte sich auf www.caracho-musik.de oder www.myspace.com/carachomusic umsehen.
S. Stahl
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