Miyavi live in München | 29.06.2008

EM-Finale in Wien. Deutschland gegen Spanien und in ganz Deutschland ist die Hölle los. Auch vorm Backstage in München hat sich bereits seit den Morgenstunden ein Pulk aus Menschen gebildet und wartet voller Spannung auf... Moment, die sehen aber so gar nicht nach Fußballfans aus. Was stimmt da nicht, schließlich überträgt das Backstage doch das Finale live!?
Tatsache ist, dass es am 29.06.2008 zwei Finals zu sehen gab. Zum Einen das wohl jedermann bekannte EM-Finale und zum anderen das Finale der Deutschlandtour von Miyavi im Rahmen seiner "THIS IZ THE JAPANESE KABUKI ROCK TOUR 2008". Welches der beiden Events nun sehnlicher herbeigesehnt wurde ist fraglich, doch eines ist sicher, nämlich dass sich beide Fanfraktionen voller Vorfreude und mit hohen Erwartungen vor den beiden Hallen versammelten.

Während die Fußballanhänger noch warten mussten, begann zwischen 18:00 und 19:00 Uhr der Einlass für die J-Rock-Liebhaber. Um 19:15 wurden die Spielregeln für die Miyavi-Fans erklärt, welches Fotografie-Verbot mit einschloss und um zwanzig nach konnte es dann auch schon losgehen und Miyavi betrat die Bühne - zum Leidwesen einiger Fans viel zu früh, da nicht jeder Karteninhaber auch mitbekommen hat, dass die auf der Backstage-Homepage angegeben Einlasszeiten nicht korrekt waren. So kamen sogar noch nach den ersten drei Liedern atemlose Fans angelaufen, die es sichtlich nicht fassen konnten, den Anfang des Konzertes versäumt zu haben.
Doch das tat der guten Stimmung die von Anbeginn des Konzertes vorhanden war keinen Abbruch.
Trotz der enormen Hitze in der Halle, die einem selbst in luftiger Eingangsnähe noch den Schweiß auf die Stirn trieb, feierten die überwiegend weiblichen Fans ihren Star überschwänglich. Eigentlich auch kein Wunder, hat der J-Rocker sein Publikum doch voll im Griff und spielt nicht nur für sondern mit ihm. Die Verständigung zwischen Star und Fans ist großartig
Ein absolutes Highlight für die Konzertbesucher neben dem Song ‚Freedom Fighter’ war die Demonstration von Miyavis Deutschkenntnissen und die überdurchschnittlich lange Präsentation von ‚Are You Ready To Rock’, welche die Stimmung zusätzlich anheizte.

Doch leider wies das Konzert nicht nur positive Aspekte auf.
Neben dem bereits erwähnten Patzer mit den Anfangszeiten , war die nicht (gut) klimatisierte Halle ein weiterer Schwachpunkt der Organisation. Einige der Fans machte die Hitze derart zu schaffen, dass sie lieber einen Teil des Konzertes versäumten und sich nach draußen an die frische Luft begaben.
Zusammen mit dem Scheinwerferlicht waren die steigenden Innentemperaturen offensichtlich auch für den J-Rocker zu viel. Während des Konzertes brach er zusammen und wurde bewusstlos von der Bühne getragen. Um die Fans nicht unnötig zu beunruhigen legte der Rest der Bühnenbesetzung einen astreine Show mit Beatboxer und Elektroelementen hin, welche die 15-minütige Zwangspause des Künstlers gekonnt überbrückte.
Nach dieser viertel Stunde stand Miyavi wieder einigermaßen erholt und mit neuem Outfit vor seinen Fans um seine Show mit neuem Elan fortzusetzen, ganz so als wollte er sich nun mit doppelten Einsatz für den kurzen Ausfall entschuldigen. Die Halle kochte bis zum Schluss und auch bei der Zugabe wurde das Publikum nicht müde seinem Idol entgegenzujubeln.

Die Euphorie ebbte teilweise jedoch ab als nach Konzertende der Merchandise-shop aufgesucht wurde. Fanliebe hin oder her, aber um bereit zu sein satte 10 Euro für einen einzelnen Pin oder gar 40 Euro für eine Basecap zu zahlen, muss man nicht nur ein sehr großer Fan sein, sondern auch das entsprechende finanzielle Polster besitzen, waren doch schon die Tickets nicht gerade preiswert (40€ AK).

Alles in Allem war es trotz der äußeren Umstände ein gelungenes Konzert, dass allen Beteiligten noch eine Weile hinaus in Erinnerung bleiben dürfte.


C. Stahl

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