Mehr
als drei Jahre ist es her, dass Black Veil Brides im Oktober
2014 ihr viertes Studioalbum veröffentlicht hatten. Neue Musik gab
es seither nur von diversen Soloprojekten der Bandmitglieder, doch
mit Vale melden sich Andrew (v), CC (d), Ashley (b),
Jinxx (g) und Jake (g) endlich zurück.
Nach
dem kurzen Intro Incipiens Ad Finem, welches stilistisch
sofort an das dritte Album Wretched and Divine erinnert,
legt Vale direkt mit einem kraftvollen Song los, denn die
anfänglichen Klavierklänge von The Last One werden rasch von
energischen Gitarrenriffs abgelöst, die zusammen mit Bass,
Schlagzeug und der starken Stimme von Frontmann Andrew Biersack ohne
Probleme überzeugen und einen sogar zum Headbangen einladen.
Mit
Wake Up folgt direkt der nächste Kracher, der einem
Versprechen und einer Kampfansage gleichermaßen gerecht wird. „We
the nation of today, our hopes are never fade, we’ll be here when
the heart stops beating“ Laut, kraftvoll und rebellisch, ganz so
wie man Black Veil Brides kennt und genau das, was man sich von ihnen
erhofft hat. Wake Up ist einer der Titel, die einem Lust auf
die Liveshows machen und der es auf jede Playlist schafft, die einen
nicht stillsitzen lässt.
Im
Anschluss an diese Powernummer folgt When They Call My Name
und damit der erste Song, der etwas den Schwung aus der Platte nimmt.
Der ruhige Anfang und die langegezogenen Midtempo-Passagen machen es
einem etwas schwer, sich das Lied aktiv anzuhören.
Durch
The Outsider nimmt das Album dann wieder etwas an Fahrt auf
und serviert uns neben den nicht ganz so flotten Textpassagen einen
Refrain, der sich prima zum Mitsingen eignet. Der Titel mausert sich
durch das Gitarrensolo schließlich noch zu einer richtig guten
Hardrocknummer, die man nicht auf dem Album vermissen möchte.
Dead
Man Walking hingegen klingt anfänglich sehr nach
Filmabspann-Musik und wirkt vorerst wesentlich radiotauglicher als
die bisherigen Nummern. An sich ist die Ouvertüre wirklich gut und
hat musikalisch einiges zu bieten, aber zwischen den anderen Songs
ist sie nichts, was einen vom Hocker reißt. Spätestens wenn der
melodische Refrain von balladenartig Klängen und schwermütigem
Gesang abgelöst wird, wünscht man sich sogar, dass der Song von
seinen 8:32 Minuten um einiges runtergekürzt werden könnte.
Eigentlich schade, denn nach vier Studioalben der Band weiß man
mittlerweile, dass in jedem Stück eines Black Veil Brides Albums
viele Gefühl, Gedanken, Arbeit und Herzblut stecken, doch so richtig
kann Dead Man Walking das nicht transportieren. Lediglich die
Streichereinlagen gen Ende des Lieds sind eine willkommene
Abwechslung, wenngleich sich dadurch auch das letzte bisschen
Spannung abbaut.
Mit
Destiny geht es auch eher im schnelleren Midtempo-Bereich weiter,
bevor The King Of Pain in der ersten Strophe wesentlich
ruhigere Töne anschlägt und mit dem Refrain wieder Tempo in die
ganze Sache bringt. Klanglich hätte dieser Song auch gut auf
Wretched And Divine gepasst, doch auf Vale hinterlässt
er ebenfalls einen guten Eindruck, besonders wenn die Gitarren
zwischen den Gesangspartien so richtig zur Geltung kommen.
My
Vow bringt einen dann nochmal ordentlich in Konzertstimmung.
Stramme Riffs und aggressiverer Gesang lassen einen richtig mitgehen
und bei dieser Nummer ist klar, alles ist erlaubt: Headbangen,
mitgröhlen, Luftgitarre spielen... Das ist das Potential, das man
von einer Band wie Black Veil Brides erwartet.
So
richtig 'dramatisch' wird es dann mit Ballad Of The Lonely Hearts,
einer Mischung aus Power-Rockballade und -hymne, mit der sich die
Band sicher ihren Weg in die Fanherzen spielt und singt.
Als
vorletzter Titel kann Throw The First Stone keine große
Spannung mehr aufbauen und reiht sich gut zwischen den anderen
Stücken ein, während Vale mit viel sanfteren Klängen und
melodischem Gesang das musikalische Schlusslicht des Albums bildet.
Unser
Fazit: Black Veil Brides können auch mit nicht ganz so energischen
Klängen überzeugen, auch wenn unsere Highlights Wake Up und
My Vow sind.
Wer
jetzt Lust bekommen hat einige der Songs live zu erleben, hat diesen
Monat auch gleich noch die Chance dazu, denn pünktlich zum
Verkaufsstart von Vale touren Black Veil Brides
zusammen mit Asking Alexandria durch Amerika und kommen direkt
im Anschluss auf Europa-Tour im Zuge derer sie auch in Deutschland
Halt machen, um in Köln im Palladium aufzutreten
Tourdaten
Europa:
24.01.2018
– Manchester – UK
25.01.2018
– Glasgow – UK
27.01.2018
– London – UK
29.01.2018
– Köln – DE
30.01.2018
– Tilburg – NL
Text
und Fotos: C. Stahl
Video:
Wake Up – Offizielles Youtube-Video von Black Veil Brides
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