Wer schon öfter auf Konzerten, egal welcher Musikrichtung, war, der weiß, dass es eher selten ist, dass die Show pünktlich oder zumindest zeitnah zum angesetzten Zeitpunkt beginnt. Dementsprechend waren wir auch nicht wenig überrascht, als um kurz nach 20 Uhr die Vorband 'Random Hero' loslegte.
Vom Stil her erinnert die aus Erlangen stammende Band an Alternative Rock à la 'Son Of Dork' und auch wenn Sänger Fabian Strangl die hohen Töne nicht immer ganz so sauber traf, so machte die Band doch eine Menge Spaß und gute Laune.
Vom Stil her erinnert die aus Erlangen stammende Band an Alternative Rock à la 'Son Of Dork' und auch wenn Sänger Fabian Strangl die hohen Töne nicht immer ganz so sauber traf, so machte die Band doch eine Menge Spaß und gute Laune.
Das Publikum wurde animiert und aufgeheizt, schon während des ersten Songs ordentlich ins Schwitzen gebracht. Langeweile? Fehlanzeige! Die Party hat angefangen.
Nach einer halben Stunde verabschiedeten sich Fabian Strangl, Nick A. Andrade, Uwe Fritzkowsky und Jo Pressl von der jubelnden Menge und die Umbauarbeiten auf der Bühne für den Main Act 'Adam Lambert' begannen.
Etwa 25 Minuten – für die Fanmenge eine halbe Ewigkeit – später war es um kurz nach 21 Uhr dann soweit. Von der Dunkelheit getarnt und durch kurz aufleuchtende Lichtblitze doch 'verraten', betraten die Musiker um Adam Lambert und schließlich auch der Sänger selbst – mit federgeschmücktem Zylinder und pelzbesetztem Ledermantel - die Bühne und schon bei den ersten Klängen war klar: Die Party geht weiter.
Mit 'Voodoo' startete die Wahnsinnsshow des 'American Idol'-Finalisten und zusammen mit seiner Live-Band und seinen Tänzern heizte er dem Publikum, welches sich bereitwillig vom ersten Moment an mitreißen ließ, gehörig ein. Man konnte sich kaum entscheiden, wo man hinsehen sollte, so viel Bewegung füllte die verhältnismäßig kleine Bühne, doch wie zu erwarten blieb der Blick automatisch immer wieder auf dem Künstler hängen, wegen dem die Veranstaltung bereits vor Wochen ausverkauft gewesen war.
Der erste Song ging fließend in 'Down the rabbit hole' über, welches Zusammen mit Lamberts Outfit Assoziationen an den Hutmacher aus dem Wunderland weckte – kein falscher Vergleich, fühlte man sich bei diesem Übermaß an Sinnesreizen doch ein wenig wie Alice bei ihrem Sturz durch den Kaninchenbau.
Adam Lambert kokettierte mit seinem Image, stolzierte wie ein Gockel auf der Bühne herum und eroberte die Herzen seiner Fans im Nu. Der Mann weiß genau, wie er sein Publikum ködert und nutzt dies 'schamlos' aus.
Nach seinem ersten großen Erfolg 'For your entertainment' begeisterte er das Publikum – mittlerweile ohne Hut und Mantel - mit seiner Interpretation des Johnny Cash-Klassikers 'Ring of fire', nur um danach mit 'Fever' erneut richtig loszulegen. Der bei diesem Song mittlerweile obligatorische Kuss mit Bassist Tommy Joe Ratliff entzückte besonders die jüngeren weiblichen Fans hörbar, was wiederum Lambert sichtlich gefiel. Vollendet wurde der erste Teil der Show mit 'Sleepwalker'.
Gelegenheit sich wieder zu fangen, bekamen sie im Anschluss bei 'Aftermath', das ebenfalls in einer Akustik-Version, diesmal in Begleitung von Gitarrist Monte Pittman, dargeboten wurde. Ohne das auf den Setlists anderer Konzerte der 'Glam Nation'-Tour verzeichnete 'Broken Open' ging es daraufhin in eine kurze Umkleide-Pause.
Den dritten und letzten Teil der Show startete der Party-Garant 'Sure Fire Winners', der auch gleich wie eine Bombe einschlug. Es folgten der ebenfalls Party-taugliche Kracher 'Strut' – dessen Titel Lambert wortwörtlich nahm und mit Gehstock und gestreiftem Glitterjacket über die Bühne stolzierte - und die Queen-Hommage 'Music again', bevor die neueste Single 'If I had you' endgültig einen Hexenkessel entfesselte und alle Anwesenden, sowohl im Publikum als auch auf der Bühne, schlicht feiern ließ. Schwer zu sagen, wem der Abend mehr Freude brachte: Dem Publikum, das so lange darauf gewartet hatte den Sänger endlich live zu erleben oder Adam Lambert, der die Begeisterung, die von der Menge ausging, sichtlich genoss. Aber die gute Laune stand einfach jedem ins Gesicht geschrieben.
Nachdem nicht nur die Band sondern auch die Tänzer bei 'If I Had you' ausführlich vorgestellt worden waren und der Song zum Ende kam, verließen alle nach einer knappen Verabschiedung die Bühne und ließen die Zuschauer lautstark nach mehr rufend auf eine Zugabe warten.
Leider vergeblich.
Obwohl Adam Lamberts Show bis dahin kaum mehr als eine Stunde gedauert hatte und auf der Setlist mehrere Songs für eine Zugabe vermerkt waren, begannen bereits nach wenigen Minuten die Techniker damit, die Instrumente abzubauen.
So endete ein eigentlich grandioses Konzert für viele Fans mit einer sichtlichen Enttäuschung, da es keine Erklärung für das abrupte Ende der Show und die ausbleibende Zugabe gab.
Nichtsdestotrotz wird dieser Abend den meisten in überwiegend positiver Erinnerung bleiben, war es doch ein Konzerterlebnis, das in seiner Intensität seinesgleichen sucht. Lamberts Stimme ist live mindestens so beeindruckend wie auf Platte und die Selbstverständlichkeit, mit der er jede Bühne füllt, sucht man selbst bei manchen erfahreneren Künstlern.
Wer nicht die Möglichkeit hatte, eine der Shows der aktuellen 'Glam Nation'-Tour zu besuchen, sollte sich bei der sicher kommenden nächsten Tour ein Ticket sichern.
Text: S. & C. Stahl
Bilder: C. Stahl
Setlist:
Voodoo
Voodoo
Down the rabbit hole
For your entertainment
Ring of fire
Fever
Sleepwalker
Whataya want from me
Soaked
Aftermath
Sure Fire Winners
Strut
Music again
If I had you
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