Das war die AnimagiC 2009 – Sommer, Sonne... Regenguss


Am Feitag, den 31. Juli, öffnete die Beethovenhalle in Bonn erneut ihre Pforten um Anime-, Manga-, J-Rock- und generell Japanbegeisterte für ein dreitägiges Event zu empfangen. Zum nunmehr elften Mal lud die AnimagiC ein und es war wie auch schon in den Jahren zuvor ein großer Erfolg.


Wie bereits in den Vorjahren war im Außenbereich zwischen den beiden Haupteingängen für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt, so dass auch Schaulustige ohne Eintrittsbändchen die Möglichkeit hatten, sich mit unterschiedlichsten Speisen und Getränken zu stärken. Leider fiel auch dieses Mal wieder auf, dass das asiatische Essen im Vergleich unverhältnismäßig teuer war, was viele Besucher jedoch nicht daran störte, sich an eine der beiden langen Schlangen anzustellen um ein zur Veranstaltung passendes Gericht zu bestellen. 

Wie immer gab es einen großen Händlerraum, der fast alles zu bieten hatte, was das Fanherz höher schlagen lässt. Besonders begehrt war Originalware aus Japan, die in Deutschland nicht einfach zu bekommen ist. Die Kauflust wurde durch die Messepreise (teilweise um bis zu 20% reduziert im Vergleich zum Normalpreis) noch mehr angeregt und so sah man schon nach relativ kurzer Zeit auf dem ganzen Gelände die Freude über die erstandenen 'Schätze' in den Gesichtern der überwiegend jungen Besucher. 

Doch man geht im Allgemeinen nicht nur zum Einkaufen auf eine Convention. Besonders der anstehende Vorentscheid zur diesjährigen Deutschen Cosplay-Meisterschaft (DCM) lockte viele Besucher an. Neben den Teilnehmern der DCM wimmelte es jedoch auch von Cosplayern, die weder beim Vorentscheid noch am stattgefundenen Wettbewerb teilnahmen. 
Cosplay gehört einfach zu einer Convention wie der Weihnachtsmann zu Coca Cola. Es geht eben nicht nur ums Gewinnen, sondern um den Spaß an der Freude und dem Darstellen des Lieblingscharakters aus Manga, Anime, Film und Musik. Und so war das Gelände um die Beethovenhalle drei Tage lang bevölkert von grellbunten bis hin zu düster schwarz gekleideten Menschen, die für 'Outsider' doch recht befremdlich wirkten; darunter fand man verschiedenste Variationen, von einfachen und improvisierten Kostümen bis hin zu kostenintensiven und sehr aufwendig gearbeiteten 'Kunstwerken'. 

Wer jetzt denkt, dass eine Con nur aus Kaufrausch und Kostümierungen besteht, der hat weit gefehlt. Für alle Besucher, die im Besitz eines Eintrittsbändchens waren (sei es nur für einen der Eventtage oder gar für alle drei), gab es zahlreiche Veranstaltungen zu besuchen.
Japanische Mangaka wie Arina Tanemura (u.a. Kamikaze Kaito Jeanne; Fullmoon Wo Sagashite) und das Schwesternpaar Kei Ishiyama (u.a.Grimms Manga) & Misaho Kujiradou (u.a. Princess Ai), sowie deutsche Mangaka wie z.B. Christina Plaka (u.a. Prussian Blue; Yonen Buzz), Fahr Sindram (u.a. Losing Neverland, Designs für Cinema Bizarre) und Alexandra Völker (u.a. Catwalk; Paris) luden zu Signierstunden ein, was für die Fans ihrer Mangareihen ein besonderes Erlebnis war. Denn unter Mangafreunden haben Mangazeichner einen ähnlich hohen Status, wie man es bei uns hauptsächlich von Film- und Musikstars kennt.
So verhält es sich auch mit Regisseuren und Synchronsprechern diverser Anime, weshalb auch die Podiumsdiskussionen mit z.B. Seiji Mizushima (Regisseur von u.a. Fullmetal Alchemist, Gundam 00) und Takashi Okazaki & Fuminori Kizaki (Afro Samurai Resurrection) gut besucht waren. 

Highlight der gesamten Veranstaltung waren neben dem kurzfristig angesetzten Konzert des japanischen Sängers Aoi die beiden Konzerte von Aural Vampire, dem japanischen Elektro-Duo. In der angesetzten Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag beantworteten Exo-Chica, Sängerin von Aural Vampire und Raveman, musikalischer Kopf des Duos, geduldig die Fragen von Presse und Fans. Anschließend gab es – wie auch nach den Konzerten und am Tag darauf – eine Signierstunde, in der man sich gekauftes Merchandise unterschreiben lassen konnte. 

Auch außerhalb der Halle, gab es viel Tumult. Überall versammelten sich Fangruppen spezifischer Themengebiete und hielten kleine bis große Treffen ab. Verteilt über das gesamte Gelände wurden Fotos geschossen, egal ob es der Schnappschuss im Vorbeigehen oder richtige Fotoshootings waren. 
Wem das nicht genug Bewegung war, der konnte sich an einer der von Nintendo zur Verfügung gestellten Wii's austoben und sich im virtuellen Boxen, Bowlen etc. mit anderen messen. 
Chilliger ging es im Anime-Kino zu, wo fast rund um die Uhr einzelne Animeepisoden bis ganze Filme gezeigt wurden.
Zahlreiche Workshops gaben einen Einblick in die Tätigkeiten von z.B. Synchronsprechern und Mangaka. 

Alles in Allem war auch die AnimagiC 2009 wieder den Besuch wert und man darf sich bereits auf das kommende Jahr freuen, wenn das Gelände um die Beethovenhalle erneut im Zeichen Japans stehen wird.  

 
C. & S. Stahl

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen