20.10.2015 - Hardcore Superstar und Michael Monroe live in Frankfurt - Konzertreview

Am Abend des 20.10.15 war Kaleidoskop-Magazin im Frankfurter ZOOM-Club mitten auf der der Zeil vor Ort, um das Rockspektakel der Co-Headliner Tour von Hardcore Superstar und Michael Monroe live mitzuerleben.
Nach dem Einlass war noch genügend Zeit, um sich an der Bar einen Drink zu gönnen oder dem Merchandise-Stand einen Besuch abzustatten, bevor die erste Band den Abend gebührend eröffnen durfte.

Eben jene Band waren die Sleazerocker „Chase The Ace“ aus Tel Aviv mit britischer Verstärkung durch Dan Parsons an der Lead Gitarre. Sänger Roi Vito Peleg erklärte außerdem, dass die Band in ihren zweieinhalb Jahren Existenz bereits rund 200 Konzerte bestritten habe, allein sechs davon in Frankfurt – definitiv eine Leistung, die sich sehen lassen kann!
Schon der erste Song „Cat Is On The Loose“ riss das Publikum mit und die Jungs gaben sich nicht einfach nur mit einem verhaltenen Applaus oder mittelmäßigem Geschrei zufrieden, sondern spornten so lange an, bis spätestens beim ohrwurmverdächtigen „Hell Yeah!“ – der titelgebende Song aus ihrem neuen Album, welches man bereits auf der Tour erwerben konnte, bevor es am 25.11.15 offiziell erscheinen wird – wirklich jeder mitsang.
Leider war ihre energiegeladene Show bereits nach sieben Songs zu Ende, doch Chase The Ace versprachen fest, am Merchandise zu warten, wenn der eine oder andere Fan sich gerne noch ein Autogramm oder Foto von ihnen abholen wollte.
Nach dem definitiv gelungenen Opener des Abends war es Zeit für den ersten der beiden Hauptacts – Michael Monroe, der vor allem durch die finnische Band „Hanoi Rocks“ bekannt sein dürfte. Mit seiner vierköpfigen Band lieferte er von Anfang bis Ende eine überragende Show ab, die nicht nur die eingefleischten Fans mitriss. Ganz stilecht kam Monroe top gestylt, mit hautengem Outfit und viel Glamour auf die Bühne. Die Songauswahl war breit gefächert, neue Songs vom aktuellen Album „Blackout State“ fanden ebenso ihren Platz auf der Setlist wie ältere Lieder. Und die zahlreich anwesenden „Hanoi Rocks“-Fans durften sich über einige Klassiker wie „Malibu“ und „Up Around The Bend“ freuen – und nicht zuletzt auch über Michael Monroes typische Saxofon- sowie Mundharmonikaeinsätze. Zudem glänzte er nicht nur mit einer guten Figur, sondern auch mit einer aktiven Bühnenshow in der er tanzte, sprang, sowie quer über die Bühne und sogar darüber hinaus waghalsige Klettereinlagen einlegte.
Letztendlich rundete er seine Tanzeinlagen sogar mit einem perfekten Spagat ab. Da soll noch einmal jemand was von „alten Rockern“ sagen!
Auch die Fans ließen sich durch seine Energie mitreißen und sogar der eine oder andere durchaus reifere Herr aus dem Publikum ließ sich nochmal zum Crowdsurfen verleiten. Man kann sich nicht wirklich entscheiden, wer an diesem Abend verrückter war!

Nach einer kurzen Umbaupause sollten nun die Göteborger Jungs von Hardcore Superstar ihre Show abliefern – und das taten sie, in typisch energetischer Manier von Frontmann Jocke Berg, der sofort beim ersten Stück „Sadistic Girls“ das Publikum zu Höchstleistungen anspornte. Und eine volle Headliner-Setlist versprach natürlich eine gute Mischung aus Neuheiten und Klassikern – so unter anderem „Touch the Sky“, „Into Debauchery“ und zur Überraschung aller „Hateful“ vom 2005 erschienenen Album „Hardcore Superstar“.
Jocke Berg hielt sich nicht mit besonders langen Ansagen auf, sondern er und seine Band rockten zu einem handgemachten Track nach dem anderen und die Menge dankte es ihnen, in dem sie ebenfalls mit vollem Einsatz dabei war.
Wollte man also noch ein gutes Erinnerungsfoto aus dem durchgängig in Bewegung befindlichen Publikum heraus schießen, hatte man es tatsächlich nicht gerade leicht, doch die Show, die man dafür geboten bekam, war es definitiv wert.

Genau wie Michael Monroe gaben die Jungs nach dem letzten Song natürlich noch eine Zugabe – „Above The Law“ aus dem 2013 erschienen Album „C’mon Take On Me“ – und selbst als das Schlagzeug von Drummer Adde währenddessen nach und nach von einem der Crewmitglieder in seine Einzelteile zerlegt und abtransportiert wurde – ein Running Gag seit der letzten Tour im März - hinderte das weder ihn noch den Rest der Band daran, beim letzten Song noch einmal alles zu geben. Ein wirklich gelungener Abschluss zu einem noch gelungeneren Konzertabend!

Die Erwartungen von Kaleidoskop-Magazin wurden definitiv erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen, und uns bleibt nur zu hoffen, dass wir ein Rockspektakel in dieser Größenordnung nicht zum letzten Mal erleben durften!

Text: N. May
Bilder: V. Horn


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen