19.09.2015 - Lord Of The Lost live in Kaiserslautern- Make Love, Make War Tour - Konzertreview

Laut und dunkel sollte es werden, am 19.09.2015 in der Kammgarn in Kaiserslautern, denn Lord Of The Lost luden zum Dark-Rock-Spektakel ein. 
 
Nach zügigem Einlass und nur kurzer Wartezeit, begann die erste Vorband um die Gunst der Zuschauerschaft zu buhlen. Und es gelang Ihnen ohne Probleme. Die aus Italien stammende Gruppe Vlad In Tears sorgte von Beginn an für gute Stimmung. Mit Klängen irgendwo zwischen Korn, HIM und Marilyn Manson angesiedelt, konnten sie direkt das Publikum für sich gewinnen. Sicher war auch der Kontakt der wenig zurückhaltenden Musiker mit den Fans in den ersten Reihen von Nutzen, doch das alleine war definitiv nicht ausschlaggebend für den Beifall, den die Band ernten durfte. Spaß hatten die Anwesenden allemal und zur Freude des Support-Acts wurde nicht nur die Coverversion von Chris Isaaks Wicked Games mitgesungen.
Kurz gesagt: Genauso soll ein Support sein!

Und auch der nachfolgende Special Guest, welcher nach kurzer Umbaupause die Bühne betrat, wusste wie man das Publikum anspornt. DARKHAUS heißen die fünf Mannen aus Schottland, Deutschland, USA und Österreich und sind bei den Besuchern keine Unbekannten. Doch wen wundert das, haben Lord Of The Lost-Frontmann Chris Harms und DARKHAUS-Gitarrst Rupert Keplinger doch eine gemeinsame, musikalische Vergangenheit mit der Band Eisbrecher. Das Publikum dankte die Bandauswahl mit viel Elan. Es wurde mitgeklatscht, mitgesungen, gejohlt und applaudiert und ganz offensichtlich freuten sich nicht wenige über diese Vorband. Wir von Kaleidoskop sind uns jedenfalls einig: Besser hätte der Vorgeschmack auf den Mainact gar nicht sein können. Beide Support-Acts haben dem Publikum eingeheizt und die Lust auf noch mehr Musik gehörig gesteigert.

Nach einer weiteren Umbaupause war es dann soweit und die Fans von Lord of The Lost wurden für die Wartezeit (die allerdings, wie bereits beschrieben, alles andere als langweilig war) belohnt.
Die Hamburger starteten mit Full Metal Whore auch direkt durch und die Konzertbesucher drehten direkt auf. Mit Black Lolita im Anschluss blieb endgültig keiner mehr ruhig stehen. Die Band um Frontmann Chris Harms versteht ihr Handwerk und schaffte es ohne Feuershow, LED-Leinwände, multifunktionale Bühne oder anderweitiges - bei vielen Bands nicht mehr wegzudenkendes – Tamtam, eine mitreißende Show darzubieten. 
 
Besonders gut hat uns die Mischung aus den neueren und älteren Songs gefallen die sich hervorragend zu einer runden Gesamtdarbietung ergänzten. Insgesamt 20 Titel hatten Chris (Vocals, Guitar, Cello), Bo (Guitar), Class (Bass), Gared (Piano, Synthesizer, Percussion, Guitar) und Tobias (Drums) mit im Gepäck und jeder einzelne begeisterte die Fans.
Von
Afterlife über Kill It With Fire und Sex On Legs bis zu Zillah war alles vertreten, was Stimmung schaffte und sowohl die Band als auch das Publikum ins Schwitzen brachte.

Doch es war nicht nur die Zuhörerschaft, welche ausgelassen war, auch die Musiker selbst hatten ihre Freude, denn trotz kleinerer Venue wurde lautstark mitgesungen und Applaus gespendet und die Interaktionen mit dem Publikum wurden mehr wertgeschätzt, als es in größeren Räumlichkeiten wahrscheinlich gewesen wäre. Vermutlich ein Grund mehr für den Sänger, die Konzertbesucher auch zwischen den Liedern mit Witzeleien zu unterhalten. Bei der guten Laune und der energiegeladenen Show merkte man auch kaum, wie schnell die Zeit verflog und war fast schon irritiert, als der letzte Song (Fist Up In The Air) angekündigt wurde. Natürlich endete die Bühnenpräsenz an diesem Abend jedoch nicht ohne Zugaben und erst als die letzten Töne von La Bomba verklangen, verließen Lord Of The Lost auch final die Bühne.

Wer geduldig genug war, konnte im Anschluss jedoch die einzelnen Mitglieder der drei Bands des Abends noch für einen kurzen Plausch, Autogramme und gemeinsame Fotos treffen. Völlig ungezwungen unterhielten sich alle Künstler mit den Besuchern, setzen bereitwillig ihre Signatur auf Konzerttickets, Bilder und andere Gegenstände und ließen sich mit jedem ablichten, der um ein Foto bat. Fannähe wie sie im Buche steht als Abschluss für einen unglaublich gelungenen Konzertabend, was wünscht man sich eigentlich als Musikfan mehr?

Wir sind beeindruckt und hoffen keine der Bands das letzte Mal live gesehen zu haben.

Text und Bilder: C. Stahl

Weitere Bilder findet ihr auf unserer Facebook-Seite.


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