Freitag
der 13.; was macht man an einem Tag, an dem bekanntlich alles
schiefzugehen droht? Man geht auf eine Convention und schaut, welch
großes Unglück über alle Besucher hereinbrechen wird. Es
fanden sich auch genug mutige Menschen, die der diesjährige
Connichi beiwohnen wollten und so wurde es rund um das Kongress
Palais in Kassel drei Tage lang wieder kunterbunt.
Aus
ganz Deutschland und auch aus dem nahegelegen Ausland fanden sich
Japanfans, Mangabegeisterte, Cosplayer und Animefreunde ein, um das
Programm der Con zu erleben, welches sich als vielfältiges Potpourri
erwies.
Von
Filmvorstellungen und Workshops über Frage-/Antwortpanels mit
japanischen Ehrengästen bis hin zu Bühnenperformances in mehrere
Richtungen, wurde einem alles geboten.
Doch
wie anfangs schon erwähnt, war Freitag der 13. und dieser machte
leider auch vor der Connichi nicht halt, was dazu führte, dass das
Filmprogramm in den Videoräumen aufgrund eines Festplattenschadens
improvisiert werden musste und das Programmheft für die Besucher erst am Samstag geliefert wurde. Doch das tat dem Conventiontreiben und
dem Flair, den eine solche Veranstaltung versprüht, keinen Abbruch.
So
fanden wir uns recht schnell in den großen Verkaufsräumen wieder
und besahen uns das große Angebot der vielen Stände. Egal ob man
neu erschienene Mangareihen, Zeichenmaterialien oder Merchandise,
japanische Importwaren, Musik und Videospiele, Sammlerfiguren oder
Cosplayzubehör suchte - man fand mit Sicherheit genug, für das man
sein Geld ausgeben konnte.
Positiv
für all diejenigen, die im Vorverkauf kein 3-Tages-Ticket mehr
ergattern konnten und dennoch vor Ort waren: Es gab auch einen
Händlerbereich der die gesamte Conzeit über frei zugänglich war
und somit allen Conbesuchern die Möglichkeit bot, ihre
Privatsammlungen zu erweitern.
Bei
den vielen Programmpunkten und Workshopangeboten fiel es schwer sich
zu entscheiden, konnte man doch nicht überall sein. Das Angebot
reichte von Go-Spieltischen und Konsolengames über verschiedenste
Workshops (wie zum Beispiel Nähen für Anfänger, Bildbearbeitung,
Waffen-/Rüstungsbau, Perückenstyling, u.v.m) bis hin zu
Theaterstücken und Musikdarbietungen. Auch eine Lolitamodenshau wurde präsentiert und
der 'Blaue Saal' in dem sie stattfand war nach Öffnung der Türen
innerhalb von nur zwei Minuten vollends belegt. Kein Wunder, bekam
man doch wunderschöne Kleider zu Gesicht, die musikalisch untermalt
von den Models präsentiert wurden. Das anschließende Panel stellte
die Lolitamode genauer vor, erklärte die einzelnen Stile und die
Besonderheiten die zur Lolitafashion gehören.
Ebenfalls
bis auf den letzten Platz gefüllt war am Sonntag der
Gemeinschaftssaal in dem das Frage- und Antwortpanel mit den Machern
von Neon Genisis Evangelion stattfand. Neben der Vorstellung einer
von ihnen produzierten Werbung für den Sektherrsteller Don Perignon
wurde unter anderem auch das neuste Projekt der Gainax Studios
vorgestellt: Eine Animeadaption des Manga „Tokurei Sochi Dantai
Stella Jo-Gakuin Kōtō-ka C3-Bu“ (Special Measures Unit: Stella
Girls' Academy High School's C3 Club). Dieser handelt von High School
Mädchen, die sich in Survivalgames mit Soft Air-Waffen im Wettstreit
befinden.
Im
Anschluss an die Neuvorstellung wurden Publikumsfragen beantwortet
und es war nicht verwunderlich, dass auch Fragen zu Neon Genisis
Evangelion dabei waren. Eine Frage, die vermutlich den meisten Fans
dieser Produktion auf dem Herzen lag: Wird es eine Blu ray-Version
der älteren Produktionsreihen geben? Die Antwort fiel wenig
erfreulich aus, denn es wurde erklärt, dass aufgrund der geringen
Qualität (es wurde auf 16 mm aufgenommen, anstatt wie sonst üblich
auf 35 mm), eine digitale Nachbearbeitung nicht wirklich
vielversprechend und eine Blu ray-Auflage somit nicht wirklich
sinnvoll sei. Nicht weniger enttäuschend viel die Nachricht aus,
dass innerhalb der nächsten zwei Jahren die komplette Reihe von Neon
Genisis Evangelion sein Ende finden soll.
Doch
dafür werden neue Animeserien entstehen und sie scheinen
vielversprechend zu sein, so wie man es von Gainax auch nicht anders
erwartet. Anschließend konnte man sich, nach einem Raumwechsel, auch
noch Autogramme der Ehrengäste sichern.
Ein
anderer Programmpunkt war das Theaterstück von Imitari, eine
Cosplay-Theatergruppe, die ein eigenes Stück aufführten, welches
sich um den Anime „Chihiros Reise ins Zauberland“ dreht.
Mit
witzigen Dialogen und durchchoreographierten Tanzeinlagen unterhielte
die Theatergruppe die Zuschauer.
Anderen
Highlights der Connichi waren unter anderem die Konzerte von Shuhei
Kita und Nagareda
Project sowie die Vorentscheide zur
Deutschen Cosplay Meisterschaft und World Cosplay Summit
(internationaler Cosplaywettbewerb).
Wer
sich zwischendurch eine Pause gönnen oder neue Kraft tanken wollte,
hatte dazu die Möglichkeit bei einem der Essensstände seine
Batterien wieder aufzuladen.
Das
war ein kleiner Einblick in die Connichi 2013. Natürlich gab es noch
viel mehr zu entdecken, doch durch die großen Räumlichkeiten liefen
einige Programmpunkte parallel ab und einige Säle waren so gut
besucht, dass schon nach kurzer Zeit nicht ein Platz mehr verfügbar
war. Ein weiteres Zeichen für die Beliebtheit dieser Convention, die
hauptsächlich von ehrenamtlichen Helfern auf die Beine gestellt
wird.
Wir
danken für die Möglichkeit dieses Event besucht haben zu dürfen
und hoffen euch hier einen interessanten Ausschnitt präsentiert zu
haben.
Text:
C. Stahl
Bilder:
S. Stahl
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