Das war die Hanami 2013

Es war wieder soweit und Kaleidoskop war einmal mehr für euch vor Ort: Die Hanami 2013 ist vorbei und wir waren und sind es noch... begeistert.

Lange hat es gedauert, doch nach all den Jahren scheint die Organisation der Hanami in Ludwigshafen endlich an dem Punkt angekommen zu sein, an dem die Besucher nicht mehr ständig entgeistert die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und ein Stoßgebet gen Himmel schicken wollen.

Zum ersten Mal seit langem erwarteten uns keine ewig andauernden Warteschlangen (die vorbestellten Tickets wurden erstmals im Vorfeld versandt und die Eintrittskarten wurden nicht mehr personalisiert, was sowohl bei der Kartenausgabe als auch beim Einlass selbst eine enorme Zeitersparnis bedeutete), ein Händlerangebot wie es in der Art auf der Hanami noch nicht zu finden war und auch das Workshop- sowie das Bühnenprogramm wirkten durchdachter, als noch vor einem Jahr.

So beehrte beispielsweise Toru Weber die Hanami mit seinem Können als
Pianist und eroberte die Herzen der Zuhörer mit den Melodien bekannter japanischer Zeichentrickfilme und Videospiele.
An dieser Stelle muss leider jedoch auch zur Sprache kommen, was uns negativ aufgefallen ist – das Verhalten einiger Conventionbesucher: Während sich die Organisation der Hanami stetig zu verbessern versucht und dies auch verwirklicht, scheint sich ein Teil der Besucher darin zu üben die Programmpunkte gezielt zu stören. Da wird schon gerne mal mit laut klingelnden Glöckchen durch die Gegend gerannt oder lautstark aus Plastikflaschen getrunken, während das Stück noch gespielt wird, statt bis zu den Spielpausen zu warten. Von dem ewigen Getuschel und störendem Handyklingeln will man gar nicht erst anfangen. Doch allen Störfaktoren zum Trotz war die Darbietung von Toru Weber ein unvergessliches Hörerlebnis. Der junge Pianist spielt mit solch einer Leidenschaft, dass man die Klangwelt der dargebotenen Stücke einfach genießen musste.
Direkt im Anschluss konnte man bei Shinji Schneiders neuem Programm 'Just Married' seine Lachmuskeln trainieren und erfuhr, wie man eine wunderbar chaotische Hochzeit überlebt und dabei seinen Humor nicht verliert.

Einen anderer Programmpunkt auf der Bühne des Festsaals waren Loverin Tamburin. Die Musikgruppe ist vor allem durch die Soundtracks diverser Animes bekannt. Der Auftritt war bunt und verbreitete gute Laune im gesamten Konzertsaal. Der Wirbelwind von Sängerin vereinnahmte das Publikum und der Bassist wirkte ein wenig lustlos, was dem Ganzen jedoch keinen Abbruch tat.

Besonders angenehm fielen uns die zahlreich vorhandenen Händlerstände auf. Das Angebot war riesig im Vergleich zu den vorherigen Jahren und der Aufbau und die Anordnung der Stände waren deutlich optimiert worden. Man fand einfach alles was das Animefan-, Mangafan-, Cosplayer- und/oder Gamerherz höher schlagen lies. Von DVD's und Manga über Perücken und Kontaktlinsen in allen möglichen Farben, bis hin zu Spielen und Sammelfiguren.

Wer sich von einer ausgedehnten Shoppingtour durch die Händlerzelte, vom Karaokesingen oder von der Action im Gamesroom ausruhen wollte, hatte im oberen Stockwerk reichlich Gelegenheit dazu. Neben dem Maid Café bot auch der Pfalzbau selbst die Möglichkeit, sich bei Kaffee, Erfrischungsgetränken und Kuchen/Muffins ein wenig zu entspannen. Wer es lieber etwas wärmer wollte, konnte sich im Außenbereich mit Pommes, Würstchen, Frikadellen oder asiatischen Leckereien verwöhnen lassen. Sitzgelegenheiten gab es in beiden Fällen zu genüge, sofern das Wetter es zuließ, dass man sich länger draußen aufhalten wollte.

Natürlich war das noch längst nicht alles, was die Hanami zu bieten hatte. An beiden Tagen konnte an diversen Workshops teilgenommen werden. Wir selbst besuchten zwei davon. Zum einen nahmen wir am Rüstungsworkshop teil, in dem man sehr anschaulich erklärt bekam auf was man so alles achten muss, wenn man eine Cosplayrüstung gestalten möchte, die mehr als nur die Hinfahrt auf die Convention aushält und wie man sie optisch aufmöbelt, damit sie so real wie möglich aussieht. Der zweite Workshop war der zur Tradition gewordene Yaoi-Workshop, der dieses Jahr um Längen gesitteter zuging, als es im letzten Jahr der Fall war. Dies dürfte nicht zuletzt daran gelegen haben, dass es dieses Mal keine geplanten Livemodels gab.
  
Alles in Allem muss man sagen, dass die diesjährige Hanami die beste seit langer Zeit war. Hier und da gibt es sicher noch Verbesserungsmöglichkeiten (geschlossene Türen während einer Darbietung im Festsaal zum Beispiel), doch wir empfanden die Ludwigshafener Convention schon lange nicht mehr so ansprechend wie dieses Mal. Bitte weiter so, dann können wir uns noch viele Jahre immer wieder auf einen wunderbaren Start in die Consaison freuen.

Text und Bilder: C. u. S. Stahl

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