Black Veil Brides live in Tilburg | 10.06.2012

Mitten zur EM-Zeit gibt es viele, die nichts anderes als Fußball im Kopf haben. Und die anderen? Ein Teil von Ihnen trifft sich lieber im Lande des verhassten Gegners Niederlande in Tilburg und feiert ordentlich auf dem Konzert der Black Veil Brides ab.

Restlos ausverkauft kein einziges Ticket mehr über die Abendkasse zu ergattern; so muss das sein, wenn die fünf Kalifornier Europa erobern. Und darin sind Andrew Biersack (vocals) und seine Musikerkollegen einsame Spitze. Deswegen verwundert einen die lange Schlange am Einlass auch nicht, selbst dann nicht, wenn es noch eine gute Stunde dauert bis überhaupt die Türen geöffnet werden. Hört und sieht man genauer hin, so sprühen die wartenden Leute nur so vor Vorfreude und der Hoffnung einen Platz in den ersten Reihen zu ergattern. Wer denkt, dass die Band überwiegend weibliche Besucher anlockt, wird schnell eines besseren belehrt. Selbst zu unserem Erstaunen findet sich hier ein ziemlich hoher männlicher Prozentsatz wieder, der es gar nicht erwarten kann, die Halle zu stürmen.

Der Einlass selbst verläuft ruhig, Dank der gute Organisation, welche – wie versierte Konzertgänger sicher wissen – keine Selbstverständlichkeit ist.

Nach der üblichen auf den Einlass folgenden Wartezeit, startet die Vorband Yashin mit dem 'Aufwärmprogramm' und fesselt das ihr überlassene Publikum ohne große Mühe. Wobei 'fesselt' vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck sein mag, bedenkt man das große Toben und die Begeisterung, die von der Masse ausgeht.

Doch egal wie gut eine Vorband auch sein mag, gegen Ende des Supports verlangen die Fans immer nach dem Mainact und dieser lässt glücklicherweise nicht lange auf sich warten.

Als Andy, CC, Jinxx, Asley und Jake die Bühne betreten schlägt ihnen pure Euphorie entgegen. Die Band selbst ist offensichtlich auch gut gelaunt und mit vollem Elan dabei und so geben die fünf Musiker ohne lange Gesprächspausen ihre Songs zum besten und begeistern ihre Fans, wie es sich für Rockstars gehört. Es wird mitgesungen, mitgegröhlt, gesprungen, geschrien und geschoben.
Besonders Sänger Andrew versteht es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen, kokettiert mit Blicken und flirtet mit den Konzertbesuchern ohne Unterlass. Und auch Ashley (bass), Jinxx (guitar) und Jake (lead guitar) wissen sich in Szene zu setzen und so manches weibliche (und auch männliche) Herz zu stehlen.

Das Konzert der Black Veil Brides ist eine einzige große Party, die leider nach einer guten Stunde (inkl. Zugabe) endet, sehr zur Enttäuschung der Partygäste. Rekapituliert man jedoch die ganzen gespielten Titel fällt einem auf, dass es nicht wirklich weniger sind, als auf Konzerten so manch anderer Band. Bei den Brides entfallen einfach unnötige Pausen, Kostümwechsel oder Ansprachen, die man sowieso nicht versteht. Stattdessen bekommt man eine Stunde geballte Rockpower um die Ohren geschlagen, die ihresgleichen sucht.

Fazit: Da sich die Band nach dieser Tour ins Studio zurückziehen will um ihre neue Platte zu produzieren, hoffen wir, dass sie sich damit nur soviel Zeit wie nötig lässt und wir sie ganz bald wieder in europäischen Gefilden antreffen können.

Text u. Bilder: C. Stahl

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