Mitten zur EM-Zeit gibt es viele, die
nichts anderes als Fußball im Kopf haben. Und die anderen? Ein Teil
von Ihnen trifft sich lieber im Lande des verhassten Gegners
Niederlande in Tilburg und feiert ordentlich auf dem Konzert der
Black Veil Brides ab.
Restlos ausverkauft kein einziges
Ticket mehr über die Abendkasse zu ergattern; so muss das sein, wenn
die fünf Kalifornier Europa erobern. Und darin sind Andrew Biersack
(vocals) und seine Musikerkollegen einsame Spitze. Deswegen
verwundert einen die lange Schlange am Einlass auch nicht, selbst
dann nicht, wenn es noch eine gute Stunde dauert bis überhaupt die
Türen geöffnet werden. Hört und sieht man genauer hin, so sprühen
die wartenden Leute nur so vor Vorfreude und der Hoffnung einen Platz
in den ersten Reihen zu ergattern. Wer denkt, dass die Band
überwiegend weibliche Besucher anlockt, wird schnell eines besseren
belehrt. Selbst zu unserem Erstaunen findet sich hier ein ziemlich
hoher männlicher Prozentsatz wieder, der es gar nicht erwarten kann,
die Halle zu stürmen.
Der Einlass selbst verläuft ruhig,
Dank der gute Organisation, welche – wie versierte Konzertgänger
sicher wissen – keine Selbstverständlichkeit ist.
Nach der üblichen auf den Einlass
folgenden Wartezeit, startet die Vorband Yashin mit dem
'Aufwärmprogramm' und fesselt das ihr überlassene Publikum ohne
große Mühe. Wobei 'fesselt' vielleicht nicht ganz der richtige
Ausdruck sein mag, bedenkt man das große Toben und die Begeisterung,
die von der Masse ausgeht.
Doch egal wie gut eine Vorband auch
sein mag, gegen Ende des Supports verlangen die Fans immer nach dem
Mainact und dieser lässt glücklicherweise nicht lange auf sich
warten.
Als Andy, CC, Jinxx, Asley und Jake die
Bühne betreten schlägt ihnen pure Euphorie entgegen. Die Band
selbst ist offensichtlich auch gut gelaunt und mit vollem Elan dabei
und so geben die fünf Musiker ohne lange Gesprächspausen ihre Songs
zum besten und begeistern ihre Fans, wie es sich für Rockstars
gehört. Es wird mitgesungen, mitgegröhlt, gesprungen, geschrien und
geschoben.
Besonders Sänger Andrew versteht es,
das Publikum in seinen Bann zu ziehen, kokettiert mit Blicken und
flirtet mit den Konzertbesuchern ohne Unterlass. Und auch Ashley
(bass), Jinxx (guitar) und Jake (lead guitar) wissen sich in Szene zu
setzen und so manches weibliche (und auch männliche) Herz zu
stehlen.
Das Konzert der Black Veil Brides ist
eine einzige große Party, die leider nach einer guten Stunde (inkl.
Zugabe) endet, sehr zur Enttäuschung der Partygäste. Rekapituliert
man jedoch die ganzen gespielten Titel fällt einem auf, dass es
nicht wirklich weniger sind, als auf Konzerten so manch anderer Band.
Bei den Brides entfallen einfach unnötige Pausen, Kostümwechsel
oder Ansprachen, die man sowieso nicht versteht. Stattdessen bekommt
man eine Stunde geballte Rockpower um die Ohren geschlagen, die
ihresgleichen sucht.
Fazit: Da sich die Band nach dieser
Tour ins Studio zurückziehen will um ihre neue Platte zu
produzieren, hoffen wir, dass sie sich damit nur soviel Zeit wie
nötig lässt und wir sie ganz bald wieder in europäischen Gefilden
antreffen können.
Text u. Bilder: C. Stahl
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